Helena Rosina Fürst, Tochter des Verlegers Paulus Fürst, und Sybilla Merian, Tochter des berühmten Topografen und Kupferstechers Matthäus Merian, entwickelten vor allem üppige florale Muster. Sie sind verantwortlich für den sogenannten Blumenbarock der süddeutschen Tücher. Sybilla Merian lebte von 1670–1680 in Nürnberg und hat dort zur Aufbesserung ihres Haushaltsetats eine Mal- und Stickschule gegründet. Es ist durchaus denkbar, dass sie für ihre Schülerinnen auch einzelne der Blumenmuster in Kupfer stach. (vgl. Gerda und Manfred Rosenstock, Alte Stickmustertücher, S. 16). Zwischen 1675 und 1680 erschien ihr Erstlingswerk das "Neue Blumenbuch" in Nürnberg.
All diese Muster sind keineswegs von den jeweiligen Künstlern »erfunden« worden, sondern stellen uraltes Traditionsgut dar, das auf künstlerische Weise weiterentwickelt und dem barocken Zeitgeschmack angepasst wurde.
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