Freitag, 22. Februar 2013

Und noch eine Entdeckung

Marie-Thérèse Saint Aubin ist eigentlich keine Entdeckung mehr, sondern vielmehr eine alte Bekannte. Aber wir wollen sie trotzdem hier vorstellen, da sie auf der L´Aiguille en fête nahezu mit ihrem gesamten Werk vertreten war und eine wunderbare Ausstellung präsentiert hat. Marie-Thérèse hat wie so viele mit einem roten Kreuzstich-Mustertuch mit ABC begonnen. Ihre Großmutter besaß ein wunderbares rotes Stickmustertuch, gekennzeichnet mit den Jahreszahlen 1894-1896, dass immer wieder vor den Augen der kleinen Marie-Thérèse ausgerollt und präsentiert wurde. Damit begann ein Leben mit dem Kreuzstich. Ihr eigentliches Thema ist nun die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt, die sie nahezu wissenschaflich genau mit Nadel und Faden auf das Leinen bannt. Inzwischen hat sie ein ganz besonderes Werk geschaffen, das wir hier in Ausschnitten zeigen wollen. (Mit ausdrücklicher Erlaubnis von Marie-Thérèse!)

Stiefmütterchen oder Veilchen? Die Kunst von Marie Thérèse Saint Aubin besteht darin, nicht nur wissenschaflich genau und naturgetreu zu arbeiten. Ihre Arbeiten wirken durch das Weglassen bestimmter Flächen, so dass der gezeigte Gegenstand luftig, wie hingetupft wirkt.

Und hier mein absoluter Favorit, die Käfer. Nicht die Käfer sind mit einer Nadel auf dem Stoff befestigt, sondern die Schildchen mit den biologischen Namen der Käfer. Marie-Thérèse hat Humor!

Die Glyzinie.


Und auf diesem kleinen Mustertuch erfahren wir alles über das Wesen eines Mustertuchs!

 Eine Serie französischer Briefmarken, absolut realistisch umgesetzt.

Und so sahen die Wände Ihrer Ausstellung in Paris aus. Alle Modelle waren auf Leinen gestickt, das nicht mit Zick-Zackstichen versäubert und nicht gerahmt war. Nur die ganz frühen Mustertücher hatten einen Rahmen. Marie-Thérèse Saint Aubin verzichtet bewusst auf Rahmen, da diese ihrer Meinung nach die Stickerei einengen und nicht zu den hauchzarten Gebilden passen!






0 Kommentare

Kommentar veröffentlichen