Sonntag, 8. September 2013

Impressionen von der Antikmeile

 
Bei strahlendem Sonnenschein machte der Antikmarkt in der Suarezstraße besonderen Spaß.
Antike Schätzchen, gehobener Trödel, viele Möbel, Geschirr, Gläser und einiges an Textilem.

Also viel zu gucken, zu staunen, zu kaufen, zu hören und zu essen.

Ich bin ja zugegebenermaßen der Horror aller Händler, weil ich am liebsten gucke und die Eindrücke auf mich wirken lasse.



Ich frage immer ganz nett, ob ich Fotos machen darf. Alle, die ich fragte, haben freundlich zu gestimmt.  Überhaupt herrschte eine fröhlich freundliche Stimmung.
Hier ein paar Eindrücke:


 

Entdeckt haben wir den kleinen Kurzwaren- und Schneidereizubehörladen "Schneidersitz" um die Ecke in der Pestalozzistraße 54 http://www.schneidersitz-berlin.de/

ein Blick in den Laden:
 


Der Blumenladen breitete seine Pracht über den ganzen Bürgersteig aus.


 
 
 


Sehr schön fand ich das bemalte Geschirr von

Svenja Heise
Wilhelm-Gericke-Strasse 10 C
13437 Berlin





Dies war einer der wenigen Stände, wo nichts Altes angeboten wurde.

http://www.auftragsmalerei-tz-painting.de

























und weitere Augenweiden:

 
 
 
 
 






Donnerstag, 5. September 2013

Hinweis: Antikmeile in Berlin - Samstag 7. September


Wie an jedem 1. Samstag im September findet in der Suarezstraße in Berlin-Charlottenburg die Antikmeile statt, von 12 bis 20 Uhr.


nähere Informationen:

http://www.suarezstrasse.com






aus dieser Website: "Mit Stolz können wir behaupten, dass es in Deutschland keine zweite Geschäftsstrasse gibt, die den Namen "Antikmeile" trägt und verdient. Unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt zu uns, so dass wir unseren Versandservice dementsprechend ausgeweitet haben. Alle 30 Antiquitätengeschäfte dieser Strasse führen ihr Geschäft äußerst kundenorientiert und - verbunden durch gezielte Aktionen - wird das Einkaufen in der Antiquitätenstrasse zum einzigartigen und fühlbaren Erlebnis.




Jährlich im September veranstaltet die Werbegemeinschaft Suarezstrasse ein Fest, ihre Kunst- und Antiquitätenmeile (Antikmeile). Bis zu 30 000 Besucher sind jedes Jahr von dem Angebot an Antiquitäten "satt" in Verbindung mit traumhafter Musik und vielen Überraschungen begeistert. Jedes Jahr stellt die Werbegemeinschaft Suarezstrassse ihre Antikmeile unter ein Motto, auf das wir uns entsprechend in Kleidung und Musik einstellen."










Unsere Freundin AnnaGlückstoff ist hier auch mit einem Stand vertreten.

Hoffen wir auf schönes Wetter!



Vor Kitsch und Scheußlichkeiten ist man natürlich nicht sicher. Aber glücklicherweise sind die Geschmäcker ja verschieden.




Wer besonderes Interesse an historischer Kleidung hat, wird vielleicht hier fündig:


http://www.historische-textilien.de









Mittwoch, 4. September 2013

Neu: Blumenbarock 5


Das neue Stickmustertuch Blumenbarock 5 ist endlich fertig gestickt - und gezeichnet. Die Stickvorlage. ist ab sofort erhältlich. Besser, es ist alles gestickt. Beim Sticken findet man sowohl noch Fehler als auch Stellen, die verbesserungswürdig sind.






Montag, 2. September 2013

Nachlese vom Sonntagsausflug: Mal wieder was anderes

Gestern fand in Kreuzberg wieder der Naschmarkt statt, und zwar in einer der alten Berliner Markthallen.

Nach längerem Siechtum - u.a. mit Nutzung als Aldimarkt - hat sich hauptsächlich die jüngere Generation an die Wiederbelebung gemacht. Gentrifizierung hat auch postive Auswirkungen.

"Über 50 Chocolatiers, Pâtissiers und andere Zuckerbäcker sind bei dem Markt in der Kreuzberger Markthalle Neun vertreten. Darunter sind viele Neuentdeckungen aus der ständig wachsenden süßen Szene Berlins.
Alle angebotenen Süßigkeiten kommen aus kleinen Backstuben, Manufakturen oder Cafés und erfüllen strenge Kriterien. Sie müssen in Handarbeit gefertigt sein, ohne synthetische Zusatz-, Konservierungs-, Aroma- und Farbstoffe und frei von Gentechnik. Bevorzugt werden Anbieter, die mit Zutaten aus Bio-Anbau und aus fairem Handel arbeiten und auf regionale Herkunft und Saisonalität achten. Am Naschmarkt nehmen ausschließlich die Produzenten selbst teil, keine Händler."



auch außen: zuckersüß




liebevoll wurden alte Elemente eingefügt


 









ein kleiner Test, hmmmm ....





und das nächste Mal am 1. Dezember




Sonntag, 1. September 2013

an der Nadel

So sieht es dann aus, wenn man sich der gestern geschilderten Leidenschaft hingegeben hat und seit 1997 an der Nadel hängt ...



Samstag, 31. August 2013

Vierlande Mustertücher

Besonders begeistern mich die Vierländer Stickmustertücher.

Sie stellen im breiten Spektrum der unterschiedlichsten Stickmustertücher eine Besonderheit dar. Vierlande ist die Bezeichnung eines Landstrichs der Elbmarsch mit den Gemeinden Kirchwerder, Altengamme, Neuengamme und Curslack, der seit 1868 zu Hamburg gehört "In jenem Gebiet, (...) , ehrte man Traditionen, verzierte seinen wertvollen Besitz sorgfältig und stellte ihn an Höhepunkten dörflichen Lebens wie Taufe, Hochzeit, Begräbnis gerne zur Schau. Schon in jungen Jahren übten Mädchen mit schwarzer Seide oder Wolle Kreuzstichmuster für die Aussteuer. Als hauptsächlichste Motive fallen Rosettenkränze auf, sowie Lebensbäume, bekrönte Rauten, daneben einzelne Buchstaben."  (zitiert aus: Muster und Zeichen gestickt und gesammelt auf textilem Grund, VGS Verlagsgemeinschaft St. Gallen, 1996)
Besonders war tatsächlich, dass sie fast ausschließlich mit schwarzer Seide auf naturfarbenes Leinen gestickt wurden. Die Blütezeit war zwischen 1770 und 1870.
Sie haben einen außergewöhnlichen Reiz durch ihre Struktur, Dichte und graphische Prägnanz, die sie im besonderen Maße modern erscheinen lassen.

Die verwendeten Symbole in den Motiven haben alle eine Bedeutung.
Elfi Connemann, die Sammlerin und ehemalige Eigentümerin / Leiterin des Stickmustertuchmuseums in Celle, das nach der Übernahme durch die Stadt zu unserem größten Bedauern geschlossen wurde, hat sich um die Deutung der Symbole besonders gekümmert (Ein Vierländer Stickmustertuch von 1826, in Ornamente 2/94)



Die Rosette – der Kreis – gilt als universelles Symbol für Ganzheit, Unendlichkeit, Vollkommenheit und wird heute noch benutzt, im Ehering, Brautkranz, Beerdigungskranz.

Das Kreuz – die Achse in einer Rosette – steht für die „Achse der Welt", dem Sinnbild des Christentums, der Errettung der Menschheit.












Die Raute – einem auf einer Ecke stehenden Quadrat fehlt die Spitze – symbolisiert das weiblich-schöpferische Prinzip: die Geburt.





Sie ist auch als Vulvadarstellung das Lebenssymbol vieler Fruchtbarkeitsgöttinnen in der Volkskunst vieler Völker. Aus der „weiblichen Raute“ wird das „liebende Herz“.




















Das Lebensbaumsymbol steht in den Mythen verschiedener Länder













 für:
_  den „Wohnraum der Götter“
_  seine Früchte nähren Götter, verstorbene Könige und Selige und schenken Unsterblichkeit
_  „das Licht“, denn er steht am östlichen Ausgang der Welt – dort wo die Sonne aufgeht
_  „Gut und Böse“; die verbotenen Früchte vom „Baum der Erkenntnis“ hatten den Sündenfall zur Folge
_  das Totenreich – dem Land des Lebens nach mythischem Denken
_  die „göttliche Mutter“ als Lebensträger und –erneuerer



Auch heute noch ist die tiefere Bedeutung dieses Symbols in uns: Für Neugeborene wird ein Baum gepflanzt, die Eiche oder die Linde bildet die Mitte des Dorfes – der Tanz um den Maibaum, das Schmücken des Christbaums, die Trauerweide, der Freiheitsbaum. In vielen Fällen entspringt der Lebensbaum einer Vase oder Urne (Lebensbrunnen), manchmal auch einem Herzen, dem uralten Sinnbild für die Mutter Erde, begleitet von Vögeln und Hirschen als Sonnentieren.









Diverse kleinere Motive haben auch ihre Bedeutung:

_ einander zugewandte Vögel – Liebe
_ kleine Bäumchen – Lebensbaum
_ Engel – Totenengel, Totenvögel.























Die Namen der Stickerinnen wurden sehr oft nach den Anfangsbuchstaben der ersten beiden Silben abgekürzt, z.B.: Le-na Har-s: LNHS, Met-te Lüt-ten-see: MTLTS



Ganz selten wird das Rätsel auf dem Mustertuch selbst aufgelöst.