Montag, 29. Oktober 2012

Kutzenhausen - Bericht

Angeregt zu dieser Reise wurden wir durch die auf Nadelwelt in Karlsruhe häufig gestellte Frage: "Kennen Sie Kutzenhausen? Nein? Da müssen Sie unbedingt hin!"  Mit ein wenig Planen und Puzzeln fand sich tatsächlich die Gelegenheit, für ein Wochenende nach Süddeutschland zu fahren mit einem Abstecher ins Elsass.
Um das Ende vorwegzunehmen: Es war toll!
Hier ist eine Karte, um sich eine Vorstellung machen zu können:


Das Zentrum mit allein 4 Veranstaltungsorten ist Kutzenhausen. Die beiden größten sind die Maison rurale de l'Outre Forêt und die Salle Polyvalente (klingt viel schöner als Mehrzweckhalle). In der Maison rurale wird mit zahlreichen Ausstellungsstücken im originalen Ambiete das Landleben in dieser Gegend zwischen 1920 und 1950 gezeigt. Es ist ein ganzer Komplex mit mehreren Gebäuden, Scheunen und Hof.
Dort sind innerhalb der ständigen Ausstellung die Stände des "Festival autour du Point du Croix" - um den Kreuzstich herum sozusagen - aufgebaut.
Hier kann man im Hintergrund die Scheune erkennen, ....
....wo die schönsten herbstlichen Kränze angeboten wurden.
Natürlich ist auch das Willkommensschild gestickt!

Buchstäblich überall sind Stickmuster aufgehängt, an Balken, in den Treppenhäusern, in den möblierten Bauernstuben. Schon die ständige Musemsausstellung ist gut bestückt mit Gesticktem. In einigen Ruäumen trifft man auf Stickerinnen, die ihre Kunst demonstrieren. Sie sitzen neben einer Frau in Tracht, sie hat leuchtende Augen und eine Brille. Man will sie schon grüßen, als man stutzt: es ist eine lebensgroßen Puppe - bizarr. Es sind natürlich auch jede Menge "benachbarte" Disziplinen dort vertreten wie Hardanger- und feinste Doppeldurchbruchstickerei, Klöppeln etc.



Wie in Frankreich nicht anders zu erwarten, war auch für das leibliche Wohl aufs Beste gesorgt. Selbst das war ein Erlebnis. In der zum Museum gehörigen Cafeteria musste man erst an der Kasse bezahlen, was man verzehren wollte. So weit nicht ungewöhnlich, dann bekam man ein Holzbrett in die Hand gedrückt und wurde "zum Backofen" geschickt. Dort wurden in einem kleinen Schuppen am laufenden Band Tartes flambées gebacken. Flammkuchen sind ja mittlerweile auch in Deutschland weit verbreitet, aber so originell und rustikal habe ich es noch nicht erlebt. Die Künstler wurden der Reihe nach an ihren Ständen auch damit versorgt. Der einzige Wermutstropfen an dieser Reise war das überaus schlechte Wetter, Schneeregen bei 2 bis 3 Grad, und es hat den ganzen Tag nicht aufgehört. Da war die heiße duftende Tarte äußerst willkommen.


Außer Gänsen und Schafen leben auf dem weitläufigen Gelände auch Hasen, aber sie waren fotoscheu.






Fortsetzung folgt / ujs

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