Biennale Teil 2
I Giardini
Die Geschichte der Biennale von Venedig reicht in das Jahr 1893 zurück, in
dem der Gemeinderat von Venedig beschloss, im zweijährlichen Rhythmus eine
Ausstellung der italienischen Kunst ins Leben zu rufen. Die Idee dazu war von
venezianischen Malern und Schriftstellern ausgegangen. Die Ausstellung sollte
sich jedoch nicht nur auf die Kunst Italiens beschränken, sondern international
ausgerichtet sein. Schon 1895 kamen 156 der 285 teilnehmenden Künstler aus dem
Ausland.
 |
Steinsammlung von Roger Caillois
158 Steine |
Die Biennale war als Verkaufsmesse konzipiert, eine von Künstlern organisierte Kunstmesse.
Am
30. April 1895 wurde I Esposizione Internazionale d'Arte della Città di
Venezia (die 1. Internationale Kunstausstellung der Stadt Venedig) im
Palazzo dell'Esposizione in den Giardini, die 1807 unter napoleonischer
Besatzung als öffentliche Gärten angelegt worden waren, in Anwesenheit
des italienischen Königspaares eröffnet.
Damit begann die
Erfolgsgeschichte der alle zwei Jahre zwischen Juni und Oktober
stattfindenden Biennale.
Zunächst waren alle Künstler im zentralen Palazzo dell'Esposizione
untergebracht. 1907 baute Belgien als erstes Land einen nationalen
Pavillon in den Giardini. Der deutsche Pavillon wurde 1909 zunächst als
Bayerischer Pavillon erbaut. 1912 erfolgte die Umbenennung in Padiglione
della Germania. 1938 wurde der Pavillon von den Nationalsozialisten
umgestaltet.
Die ionischen Säulen durch vier mächtige Rechteckpfeiler,
auf denen ein giebelloser Architrav sitzt, ersetzt, was dem Pavillon
einen weit monumentaleren Eindruck verlieh - zur Selbstdarstellung des
Dritten Reichs.
Nach dem Krieg übernahm die Bundesrepublik Deutschland 1950 das Anwesen.
Nur der Hoheitsadler und die Hakenkreuze wurden entfernt. Abrisspläne wurden verworfen. 1964 fand eine Sanierung der
Innenräume statt. Erst nach der
Wiedervereinigung wurden solche Pläne
wieder diskutiert, die Entscheidung fiel aber zugunsten einer Sanierung,
die 1995 durchgeführt wurde. Mittlerweile steht das Gebäude unter
italienischem Denkmalschutz. Von 1982 bis 1990 nahm die DDR mit eigenen
Beiträgen im ehemaligen Pavillon der dekorativen Künste teil.
Zunächst sehen Sie Kunstwerke, die im zentralen Ausstellungspavillon ausgestellt sind.
Das ist selbstverständlich eine ganz subjektive Auswahl. Ein besonderer Focus liegt bei uns natürlich immer auf Textilem. Davon gab es - sehr erfreulich - einiges! Und man muss eine strikte Auswahl treffen, auch von dem, was man sich überhaupt ansieht. Es gibt so unglaublich viel zu sehen, das ist unmöglich zu schaffen. Man kann es aber auch gar nicht aufnehmen.
Enrico David
Ohne Titel
2013
Wolle, Baumwolle
 |
Rückseite |
Peter Fischli + David Weiss
hier:
Brunelleschi erfindet die Perspektive
Es wird die Sammlung in ungebranntem Ton gefertigter Werke gezeigt, ganz besonders witzig.
Oliver Croy & Oliver Elser
Die 387 Häuser von Peter Fritz (1916-1992), Versicherungsangestellter in Wien. 1993-2008
Auswahl von 176 Modellen
Im Hintergrund:
Jack Whitten: 9-11-01. 2006
Mischtechnik und Acryl auf Leinwand, 305 x 610 cm
nun die Länderpavillons:
In diesem Jahr präsentiert sich Deutschland im Französischen Pavillon
Bang. 2013
Installation
886 dreibeinige Holzhocker aus allen Regionen Chinas. Künstler: Ai Weiwei
Der
dreibeinige Hocker ist heute in China eine Antiquität. Nach einer
einheitlichen Methode gefertigt, wurde er über Jahrhunderte aus allen
Teilen Chinas und in allen Bereichen der Gesellschaft verwendet.
im Pavillon von Großbritannien
Großbritannien lädt ein zur Teatime,
das wird gerne angenommen
William Morris
Membland Hall Tile panel, 1876
Handbemalte glasierte Steingutplatten
Im kanadischen Pavillon
Im finnischen Pavillon
Für das leibliche Wohl wird im Restaurant und im Bistro gesorgt.
Über den Ausstellungsbereich im ARSENALE - das Highlight der Biennale - berichten wir in Kürze.