Ursel Arndt
Gestalten eine Seele geben
Gestalten eine Seele geben
Objekte, Bilder und Erzählungen* unterm Nordlicht
Galerie Retramp
Reuterstraße 62, 12047 Berlin
Mi-Sa 14 - 18 Uhr
* So 15 - 18 Uhr
Finissage: 6.2.2015, 18 Uhr
Und wenn man Ursel Arndts Erzählungen zuhört, möchte man sich am liebsten gleich mit ihr auf den Weg machen. Wir lüften hier schon mal einen Teil des Rätsels: es handelt sich um Grönland.
Ursel Arndt hat sich auch mit den Jugendlichen Grönlands beschäftigt.
Inselbegabung
Die Jugendlichen in Grönland sehen wie unsere Jugend aus, haben die gleiche Kleidung, hören die selbe Musik, spielen die gleichen Spiele (vielleicht sogar miteinander?). Und vor allem: sie langweilen sich. Grönland hat die höchste Selbstmordrate unter Jugendlichen weltweit. Es ist nicht nur Ausdruck von einem persönlichen unlösbaren Problem, sondern Abbild eines historischen Traumas. Die radikale und schnelle Veränderung der Gesellschaft der nomadisch autark lebenden Inuits begann mit den erzwungenen Umsiedlungen. Viele Inuit machten negative Erfahrungen und erholten sich nie wieder davon. Sie waren unfähig auf gesunde Weise mit Stress umzugehen. Auffälliges Verhalten, oft gefolgt von Alkoholmissbrauch, sexuellem, körperlichem und emotionalem Missbrauch, der Vernachlässigung ihrer Kinder und Gewaltverbrechen waren häufige Symptome. Ein wichtiger Punkt ist, dass die erhöhten Selbstmordraten in der ersten Generation der jugendlichen Inuit auftraten, die in den Gemeinden aufwuchsen. Da kein angemessener Heilungsprozess stattfand, wurde ein Kreislauf von Traumata geschaffen, der von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Man nennt dies auch die “Übertragung eines geschichtlichen Traumas zwischen den Generationen”. Hinzu kommen Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Vernachlässigung, Armut, manchmal auch Hunger, Mißbrauch. Alkoholismus.
Die Sängerin Tanya Tagaq Gilli stellt erbittert fest: „Die Leute aus dem Süden kamen hierher und auf einmal galten wir als Wilde, unsere Kultur war falsch und schlecht” Sie ist eine international bekannte Kehlgesang-Artistin und setzt sich in ihrer Gemeinde für Selbstmord – Prävention ein. Sie durchbricht das Schweigen. Redet öffentlich von erfahrenem Mißbrauch und setzt ihren Mut und ihre Lebensfreude dagegen. „Ich bin glücklich, weil ich lebendig bin.“
Diese etwas trostlose Szenerie hat sie zu einem Stickbild gefrieren lassen, das sie als Stickvorlage zur freien Verfügung stellt. Sie können es mit rechter Maustaste runterladen.
"Es ist egal, ob im Hintergrund Eisberge paddeln oder das One-world-center oder der Kotti (Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg) stehen, diese Gruppe kann man überall finden."
Reuterstraße 62, 12047 Berlin
Mi-Sa 14 - 18 Uhr
* So 15 - 18 Uhr
Finissage: 6.2.2015, 18 Uhr
Ursel Arndt schreibt:
"Ziel
der Ausstellung ist das Land selbst. Wir hoffen, durch diese
Ausstellung Interesse zu erwecken, Ursel Arndt nach Nuuk reisen zu
lassen, um dort die Kunstwerke zu erweitern, die Menschen dort zu
treffen und auch vor Ort ihre Kunst zu zeigen."
" .... Im vergangenen
Jahr stieß ich auf eine
Region, deren wichtiges
Exportgut Kunst ist!
Das Staatsoberhaupt
trägt Shorts und Lederstiefel, die
über die Knie gehen.
Fasziniert schaute ich
mich um.
Die Kulturlandschaft
erzählt mir, dass auf der Insel keine
Spinner wohnen, Kein Garn versponnen
wurde.
Dabei ist es dort kalt,
sehr kalt, eisig.
Ich fand
Frauen, die der
lebensbedrohlichen Naturgewalt, mit Sorgfalt und
Feingefühl Einhalt geboten.
Ich habe von meiner
virtuellen Reise viele analoge
Reisesouvenirs mitgebracht.
Die möchte ich Euch gern
zeigen und Sonntagsnachmittags
um 15 Uhr auch davon
erzählen.
Herzlich
willkommen!
Bringt Freunde
mit.
Und alle, die Spaß daran
haben, ein bekanntes, aber
befremdliches Stück Welt kennen zu
lernen."
Und wenn man Ursel Arndts Erzählungen zuhört, möchte man sich am liebsten gleich mit ihr auf den Weg machen. Wir lüften hier schon mal einen Teil des Rätsels: es handelt sich um Grönland.
Ursel Arndt hat sich auch mit den Jugendlichen Grönlands beschäftigt.
Inselbegabung
Die Jugendlichen in Grönland sehen wie unsere Jugend aus, haben die gleiche Kleidung, hören die selbe Musik, spielen die gleichen Spiele (vielleicht sogar miteinander?). Und vor allem: sie langweilen sich. Grönland hat die höchste Selbstmordrate unter Jugendlichen weltweit. Es ist nicht nur Ausdruck von einem persönlichen unlösbaren Problem, sondern Abbild eines historischen Traumas. Die radikale und schnelle Veränderung der Gesellschaft der nomadisch autark lebenden Inuits begann mit den erzwungenen Umsiedlungen. Viele Inuit machten negative Erfahrungen und erholten sich nie wieder davon. Sie waren unfähig auf gesunde Weise mit Stress umzugehen. Auffälliges Verhalten, oft gefolgt von Alkoholmissbrauch, sexuellem, körperlichem und emotionalem Missbrauch, der Vernachlässigung ihrer Kinder und Gewaltverbrechen waren häufige Symptome. Ein wichtiger Punkt ist, dass die erhöhten Selbstmordraten in der ersten Generation der jugendlichen Inuit auftraten, die in den Gemeinden aufwuchsen. Da kein angemessener Heilungsprozess stattfand, wurde ein Kreislauf von Traumata geschaffen, der von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Man nennt dies auch die “Übertragung eines geschichtlichen Traumas zwischen den Generationen”. Hinzu kommen Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Vernachlässigung, Armut, manchmal auch Hunger, Mißbrauch. Alkoholismus.
Die Sängerin Tanya Tagaq Gilli stellt erbittert fest: „Die Leute aus dem Süden kamen hierher und auf einmal galten wir als Wilde, unsere Kultur war falsch und schlecht” Sie ist eine international bekannte Kehlgesang-Artistin und setzt sich in ihrer Gemeinde für Selbstmord – Prävention ein. Sie durchbricht das Schweigen. Redet öffentlich von erfahrenem Mißbrauch und setzt ihren Mut und ihre Lebensfreude dagegen. „Ich bin glücklich, weil ich lebendig bin.“
Diese etwas trostlose Szenerie hat sie zu einem Stickbild gefrieren lassen, das sie als Stickvorlage zur freien Verfügung stellt. Sie können es mit rechter Maustaste runterladen.
"Es ist egal, ob im Hintergrund Eisberge paddeln oder das One-world-center oder der Kotti (Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg) stehen, diese Gruppe kann man überall finden."
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